13. Gauklerfest Interlaken

August 02, 2016
by Super User

«Jedes Jahr neue Gesichter und Geschichten»

Gaukler unter freiem Himmel – vom 29. bis zum 31. Juli zeigen fünf Künstlergruppen ihr Können auf der Rosenstrasse in Interlaken und bringen Kleine wie Grosse zum Schmunzeln, Lachen oder Staunen. Bart Stapel und Mark Segal über das Rezept und Konzept dahinter.

Schafft er es, oder schafft er es nicht? Was ist denn das für eine Frage, wenn es um Artisten geht. Natürlich gelingt das Kunststück – der männliche Part des japanischen Duos Witty Look klettert in über zwei Metern Höhe vom einen auf das andere Einrad. Auf ein fünffaches Einrad quasi; fünffach darum, weil Antriebs- und Bodenrad von drei weiteren Rädern miteinander verbunden sind.

Spektakel pur an der Rosenstrasse. Witty Look sind wahrlich eine zirkusreife Nummer. 80 Prozent Akrobatik und 20 Prozent Clownerie. Das passt gut ans Gauklerfest Interlaken, wo das Publikum einer Show etwas ­kleiner ist als in Pennabilli, Italien, wo die Japaner zuletzt vor einer geschätzten Fünfhundertschaft aufgetreten sind. Fotos auf Facebook zeugen davon.

Doch die Artisten kommen ­gerne ins Berner Oberland, sagt Mark Segal, der jedes Jahr das Programm des Gauklerfestes ­zusammenstellt. «Dieses Fest hat international in der Szene einen hervorragenden Ruf.»

Erfolg trotz Regensonntag

Das dürfte auch an der guten ­Betreuung in Interlaken liegen. Die Artisten sind während ihres Aufenthalts in der Happy Inn Lodge untergebracht. Gastgeber Bart Stapel, zugleich Cheforganisator des Festes, weiss genau, dass die Künstler umso motivierter ans Werk gehen, je besser sie aufgehoben sind.

Künstlergagen gibt es am Gauklerfest nicht; höchstens die Reisespesen werden vergütet, und für Kost und Logis ist gesorgt. So waren für Witty Look, den argentinischen Clownakrobaten Manic Freak, den englischen Jongleur Andy Snatch, ­seinen deutschen Kollegen Matthias Romir sowie die nieder­ländische Hula-Hoop-Akrobatin ­Lisa Lottie der Applaus der ­grösste Lohn; zusätzlich zu den freiwilligen Gaben des Publikums nach jeder Show.

Nicht zum ersten Mal hatte das Gauklerfest mit dem Wetter zu kämpfen. Der Sonntag fiel fast gänzlich ins Wasser. Nur gerade eine Show konnte am letzten Festtag durchgeführt werden, dann regnete es praktisch ununterbrochen. «Dafür waren Freitag und Samstag sehr gut», resümiert Bart Stapel; am Samstag hätten sich insgesamt um die 700 Zuschauer für die Shows an der Rosenstrasse eingefunden.

Insgesamt schaut für die Organisatoren ungefähr ein Nullsummenspiel heraus, bei einem ­Gesamtbudget von 15 000 Franken. Spesen, Werbung, Bewilligungen, Strassenmiete, Absperrungen und die Strominstallation haben ihren Preis.

Entscheidend sei jedoch, dass das Gauklerfest nicht nur bei ­Artisten, sondern auch beim Publikum sehr gut ankomme, sagt Stapel. Die Zuschauer, darunter viele Einheimische, kamen nicht einfach nur vorbei, sondern blieben für ein paar Stunden. Wen wunderts: Zirkusreifes Spektakel gibts schliesslich nicht jeden Tag gratis zu sehen

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